.:: Berlin 2015 Bericht


Samstag, 28.02.2015
Hiermit begann der Start in die neue RoboCup Saison 2015. Es ging bereits früh am Morgen los. Einige fuhren mit dem Auto direkt zur Urania, die anderen trafen sich am S-Bahnhof, um gemeinsam dorthin zu fahren. Pünktlich um acht Uhr waren bereits alle unsere Teammitglieder da. Gleich wurden alle Kisten und Laptops ausgepackt und sich eingerichtet. Die meisten anderen waren noch nicht da, sodass wir unsere Roboter ungestört auf dem Spielfeld testen konnten.

Bei den ersten Betrachtungen der Sensoren stellte sich heraus, dass der Kompass schlechte Werte lieferte. Scheinbar saß er zu tief, was überraschend war, weil es in unserem AG Raum immer einwandfrei funktionierte. Es half trotzdem nichts, der Kompass musste höhergesetzt werden. Da die verwendeten Kabel von der Länge her nicht reichten, musste gelötet werden. Das erste Spiel fand aber sowieso erst in zweieinhalb Stunden statt, so war also noch reichlich Zeit übrig. Nachdem die Hardwarearbeiten beendet waren, konnten endlich ein Paar mehr oder weniger zufriedenstellende Tests auf dem Feld durchgeführt werden. Bis zum ersten Spiel hieß es dann, die vollen Akkus einzusetzen und abzuwarten.

Unser erster Gegner des Tages war Tux aus Rahden. Sie hatten große und schwere Roboter, die sehr langsam fuhren. Obwohl unsere Roboter damit also deutlich dominanter waren, fielen nur wenige Tore. Zum einen war die Kalibrierung ungenau, sodass nicht aufs Tor, sondern stattdessen ins linke Eck gespielt wurde. Zum anderen fuhr unser Stürmer etwas zu schnell, sodass er häufig ins Aus gefahren ist. Ohne Bluetoothmodul konnten wir unseren Torwart bei fehlendem Stürmer nicht selbst zum Angreifer machen. Daher wurde der Ball nur wenig gespielt. Das erste Spiel endete so mit einem relativ niedrigen Sieg von 15:1. Bei dem einen Gegentor können wir uns noch nicht ganz erklären, warum die Roboter so ungünstig gefahren sind.

Danach ging es erstmal zum Mittagessen. Da das Essen in der Urania vom Preis-Leistungs Verhältnis her nicht so optimal war, beschlossen wir, wie die meisten anderen auch, Pizza zu bestellen. Nach dem Essen wurden auch die Rescue und Dance Ligen ein wenig beobachtet, während Adrian und Tom sich an das Kompassproblem setzten. Offenbar wurde bei der Kalibrierung im ersten Spiel eine kleine Sache nicht bedacht, weswegen die Roboter schief standen. Das zweite Spiel des Tages stand an. Es ging gegen die Iceberg Robots vom Käthe Kollwitz Gymnasium in Berlin. Sie traten mit modifizierten Vorjahresrobotern an. Da wir sie schon im letzten Jahr beobachtet hatten, hatten wir einen würdigen Gegner erwartet. Dem war allerdings nicht so, es war nur ein Roboter von ihnen spielfähig, der zudem nicht zuverlässig funktionierte. Bis auf die ersten Sekunden nach jedem Anstoß spielten sie so, als hätte das gegnerische Tor einen dritten Pfosten. Wir beschlossen also, mit langsameren Robotern zu fahren und immer nur einen einzusetzen, damit wir immer spielfähig sind, falls einer in Aus fahren sollte. Diese Strategie ging gut auf, so stand es nach der ersten Hälfte 19:0. In der zweiten Hälfte gab Iceberg Robots allerdings nach wenigen Minuten auf, damit war der Endstand 23:0.

Mit der Behebung des Kompassproblems hatten Adrian und Tom nicht viel am Roboter zu optimieren, denn das Programm lief wie erwartet. Andere Änderungen mitten im Turnier wären zu groß und könnten fatal enden, wie wir schon in vorigen Turnieren feststellen mussten. Es wurde also nur das Übliche zum nächsten Spiel getan: Akkus aufladen und prüfen, ob alles am Roboter noch festsitzt.

Im letzten Spiel des ersten Turniertages ging es gegen das Team motor marzahn. Diese waren ursprünglich für die Liga Light Weight angemeldet. Da das aber in Berlin nicht veranstaltet wurde, mussten sie auf Open umsteigen, um teilnehmen zu dürfen. Das finden wir etwas merkwürdig, da in Sankt Augustin ebenfalls ein einziges Team in Light Weight teilgenommen hatte und weitergelassen wurde.
Unsere Roboter waren also doppelt so schwer wie die von motor marzahn. Zudem fuhren sie ebenfalls nicht sehr schnell, sodass wir wieder mit der "Ein-Stürmer-Taktik" spielten. Das klappte auch hier ganz gut, bis auf zwei Situationen, in der ein gerade eingesetzter Roboter direkt in Aus fuhr und wir somit komplett unbesetzt auf dem Feld waren. Diese beiden Situationen wurden vom Gegner ausgenutzt, und sie schossen zwei Tore. Damit endete das Spiel also 24:2.

Die ersten drei Spiele des Turniers waren somit abgeschlossen. Alle Teams wurden noch schnell interviewt, aber es gab kein Spiel mehr. Unsere Akkus haben wir trotzdem schon einmal für den nächsten Tag aufgeladen.
Am Ende gab es noch eine Teamparty in der Aula, in der sonst die Dance Vorführungen stattfanden. Es gab freie Getränke und leckeres Essen. Mehr Interessantes gab es nicht, aber das reicht uns auch völlig aus. Gegen 20 Uhr fuhren wir alle zurück.

Sonntag, 01.03.2015
Am Sonntag trafen wir uns wieder pünktlich um 8 Uhr in der Urania. Bis zum Halbfinale, welches um 10:35 Uhr stattfand, haben wir uns wieder die anderen Ligen sowie das andere Halbfinalspiel angeschaut und auch ein wenig gezockt.
Dann waren wir an der Reihe. Es spielten Platz 1 gegen Platz 4 und Platz 2 gegen Platz 3. Unser Gegner war damit wieder Iceberg Robots. Diese hatten ihre Roboter ein wenig verbessert, jedoch reichte es trotzdem nicht, um mit unseren Robotern mithalten zu können. Das Spiel verlief also ähnlich beim ersten Mal. Einmal ist ein frisch eingesetzter Roboter direkt wieder ins Aus gefahren, damit haben wir ein Gegentor kassiert. Ansonsten musste der Stürmer nur das leere Tor treffen. Der Endstand war 34:1.

Danach ging es wieder zum Mittagessen. Da es um die Urania herum kaum Essmöglichkeiten gibt, haben wir uns wieder für Pizza entschieden. Pizza ist sowieso immer gut. Währenddessen erfolgte wieder das Übliche: Instandhaltung der Roboter sowie Aufladen der Akkus, gefolgt von Zocken oder Anschauen der restlichen Ligen.

Das letzte Finale des Turniers stand an. Unser Gegner, motor marzahn, stellte uns freundlicherweise eine GoPro zur Verfügung, mit der wir das Finalspiel aus Sicht des Roboters aufnehmen konnten. Zusätzlich haben sie auch Musikboxen aufgestellt, wodurch das ganze Spiel sehr unterhaltend war für alle Zuschauer. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle nochmal bedanken, es hat wirklich Spaß gemacht.
Zum Spiel selbst gibt es nicht viel zu sagen. Es gab nur eine Szene, die etwas fragwürdig war. Einmal fuhr der neu eingesetzte Roboter nicht auf den Ball zu, sondern rammte stattdessen den Gegner stark, der daraufhin beschädigt wurde und rausgenommen werden musste. Unser Roboter wurde aufgrund dieser Aktion direkt als beschädigt erklärt, obwohl er sich danach wieder gefangen hat. Wahrscheinlich ist unser Teamkapitän auf einen falschen Taster gekommen. Wir waren somit auf dem Feld unbesetzt und kassierten dadurch ein Gegentor. Ansonsten konnten wir uns, wie in der ersten Begegnung auch, leicht durch die gegnerischen Reihen spielen, auch wenn wir manchmal durch Schieben der Gegner etwas nachgeholfen haben. Am Ende gewannen wir mit 27:1.

Damit haben wir also alle fünf Spiele des Turniers mit einer Gesamttorbilanz von 123:5 für uns entscheiden können. Auch wenn unsere Gegner nicht sehr stark waren, so mussten wir doch feststellen, dass es Optimierungsbedarf gibt. Es wurden zudem auch einige Anfängerfehler gemacht, das darf uns nicht in Magdeburg passieren. Wir werden also unser Größtmögliches tun, um die Roboter bis zur German Open stark zu verbessern.