.:: Mexiko 2012 Bericht


Montag, 18.6.2012

Und los geht es mit der nächsten Runde. Diesmal hieß es auf zu einem ganz besonderen Turnier, die Weltmeisterschaft in Mexiko. Morgens um 8 Uhr trafen wir uns am Flughafen Tegel, um unseren ersten Flug nach Amsterdam anzutreten. Doch erst mal mussten wir durch die Sicherheitskontrollen. Die Leute vom Zoll staunten nicht schlecht, als sie sahen, was wir mit uns rumschleppten. Es gab jedoch keine Probleme, stattdessen aber viele interessierte Blicke. Am Flughafen trafen wir auch auf das RoboCup Team von der Archenhold Oberschule, die im gleichen Hotel waren wie wir.
In Amsterdam angekommen, ging die Suche nach dem Gate los. Amsterdam ist einer der größten Flughäfen Europas. Nach ausführlichem Studieren der Anzeigetafeln ging es zum Gate. Dort mussten wir abermals durch die Sicherheitskontrollen. Als wir unsere Roboter auspackten, haben die Flughafenmitarbeiter zunächst einmal noch andere Leute hinzugerufen, um zu zeigen, was sie da Cooles grade inspizieren. Wieder gab es herzliche Glückwünsche von den Mitarbeitern. Das Besondere war noch, dass in Amsterdam schon die "Nacktscanner" standen. Danach hatten wir noch ein wenig Zeit und konnten dank des kostenlosen W-LAN's noch ein wenig im Internet surfen und E-Mails schreiben. Der Flug von Amsterdam ging nach Atlanta. Neun Stunden im Flugzeug. Vertrieben wurde sich die Zeit mit Schlafen und Musikhören. Ein wenig wurde auch noch über die zu behebenden Fehler der Roboter nachgedacht. Das Essen im Flugzeug war wirklich lecker, es gab, zu unserem Erstaunen, Salat bei einer amerikanischen Fluggesellschaft, womit wir wieder bei Vorurteilen wären. Im Nachhinein gab es dann aber doch Pizza und Eis, ein Fünkchen Wahrheit steckt also doch in dem Vorurteil.
Um 13 Uhr in Amsterdam losgeflogen, sind wir um 17 Uhr in Atlanta angekommen. Atlanta ist der größte Flughafen der Welt. Dort gibt es jährlich über 90 Millionen Passagiere, während es in Tegel gerade einmal 12 Millionen sind. In den USA läuft am Flughafen alles ein wenig anders ab, man muss zunächst einmal einreisen und damit automatisch 14$ für das ESTA-Visum bezahlen. Mit viel durcheinander sollten wir zunächst einmal nach der Einreise selber überprüfen, ob unsere Koffer auch wirklich weitergeleitet wurden an den nächsten Flieger, denn manchmal wird das Gepäck einfach ausgeladen und man muss es dann wieder neu einchecken. Anscheinend ging alles gut, unsere Koffer wurden weitergeleitet, aber das sollte noch Probleme mit sich führen. Mit einem doch entspannten Gefühl ging es also durch den Flughafen, wir hatten schließlich viereinhalb Stunden Zeit. Natürlich gab es auch einen McDonalds im Flughafen, der erstaunlicherweise preiswerter war als in Deutschland. Ein Hamburger kostete ungefähr 70 Cent. Da wir sehr viel Zeit hatten, erkundigten wir uns, wo unser Flug abgeht, der Flug wurde noch nicht auf den offiziellen Bildschirmen angezeigt. Die Information schickte uns zum Gate E15. Die Zeit vertrieben wir uns wieder einmal mit Quatschen und Musikhören. Eigentlich sollte um 20 Uhr das Boarding losgehen, doch an unserem Gate war nichts los. Also nochmal an die offiziellen Bildschirme für die Abflüge geschaut, das Gate wurde umgelegt auf E33, also hetzten wir schnell dorthin. Doch mit dem Boarding war es dort noch nicht soweit. Dafür kam plötzlich dieser sehr vertrauensvolle Alarm durch die Lautsprecher: May I have your attention please, an emergency has been reported in the building. Sehr vertrauenswürdig. Das Boarding begann kurze Zeit später, doch auch hier sollte das Organisationstalent der Amerikaner aufleuchten. Wir drei wurden in den Flieger gelassen. Herr Schlingloff jedoch sollte ein Problem mit seinem ESTA-Visum haben, es soll angeblich nicht beim Check-In in Berlin registriert worden sein. Komisch ist nur, dass bei uns das ebenfalls nicht gemacht worden ist. Nach einigen Minuten war dann auf einmal alles wieder in Ordnung. Zu unserer Freude sahen wir von unserm Platz aus die Koffereinladerampe. Unsere Koffer standen alle beim Einladen, wir waren zunächst erleichtert, doch dann wurde unser Gepäck auf einen Trolley geladen und weggefahren. Wir beschwerten uns direkt, jedoch erfolglos. Somit flogen wir ohne Gepäck nach Mexiko. Die Stimmung war am Boden. Alle Werkezeuge und Ersatzteile waren in den Koffern, damit sollte es wohl am ersten Tag ohne wirkliches Testen losgehen. Ein fulminanter Start in die Weltmeisterschaft für uns. Pleiten, Pech und Pannen haben uns ja schon wirklich oft begleitet.
Auf dem Flug zwischen Atlanta und Mexiko wurde dann ordentlich geschlafen. Am Ende des Fluges durften wir dann wieder Formulare ausfüllen. So viel Bürokratie gibt es nicht einmal in Deutschland. Aber alles Beschweren hilft nichts, es muss ja gemacht werden. Der Anflug auf Mexiko-Stadt war atemberaubend. Eine solch große Stadt hatten wir im Leben zuvor noch nie gesehen. Wir flogen knapp 15 Minuten über die Stadt, um dann genau in der Mitte von Mexiko Stadt auf dem Flughafen zu landen. Das Lichtermeer der Stadt erstreckte sich von einem Horizont zum Nächsten. Die Einreise nach Mexiko verlief problemlos. Wie wir ja schon wussten, waren unsere Koffer nicht mitgekommen. Die Delta-Mitarbeiterin kümmerte sich um unser Problem. Sie versicherte uns, dass das Gepäck am nächsten Tag ankommen wird. Der Grund, dass unser Gepäck nicht mitkam, war nicht wirklich nachvollziehbar, es war angeblich zu wenig Zeit, um den Koffer zu überprüfen, was angesichts der viereinhalb Stunden Umsteigezeit absurd war.
Ohne Gepäck ging es nun mit dem Taxi zum Hotel. Ampeln scheinen hier eher Dekoration zu sein, denn der Taxifahrer fuhr fast immer über Rot. Mittlerweile waren wir schon mehr als 24 Stunden unterwegs, in Mexiko war es inzwischen ein Uhr nachts und in Deutschland bereits acht Uhr morgens. Das Hotel ist auf den ersten Eindruck sehr gut, die Zimmer sind sehr groß und wir haben einen schönen großen Fernseher, leider ohne deutsches Programm. Um 2 Uhr hieß es dann endlich Schlafen, auch wenn es nur fünf Stunden waren, da früh am nächsten Tag um 8 die Registration beginnt.


Dienstag, 19.6.2012

Früh um sieben Uhr hieß es, nach gerade einmal fünf Stunden Schlaf aufzustehen. Es ging runter zum Frühstück, welches wir uns bestellen mussten. Auf der Homepage stand zwar „Breakfast included: European Plan“, doch „European Plan“ bedeutete so viel wie „not included“. Es gab eine Bohnenpampe mit Ei sowie noch ein Brötchen, nicht wirklich lecker, aber wir hatten Hunger. Danach ging es mit halbem Equipment zur Messe. Vorort meldeten wir uns zunächst an, bevor wir unsere Plätze suchten. Die Organisation war allerdings ziemlich überfordert mit dem Ansturm an Teilnehmern, weswegen wir erst um neun Uhr reingelassen wurden. Da wir kein Werkzeug hatten, liehen wir uns bei einigen deutschen Teams ein paar Sachen aus, was uns sehr geholfen hat, an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür an alle Beteiligten. Nach einigem Testen hatten wir unsere Roboter auf die Verhältnisse in der Halle angepasst. Mit der Zeit füllte sich die Halle immer mehr. Wir versuchten, unsere Roboter noch weiter zu verbessern, manches klappte, andere Sachen waren Verschlimmbesserungen. Nachmittags ging es zurück ins Hotel. In der Zwischenzeit versuchte Herr Schlingloff, die Koffer heran zu organisieren, doch die Koffer waren immer noch nicht da. Es ging aufs Zimmer, um die Sachen abzulegen und danach endlich ordentlich Essen zu gehen. Wieder nach unten an der Rezeption vorbei, hielt uns plötzlich die Dame an der Rezeption an und lächelte. Da war uns klar, dass unsere Koffer angekommen waren. Ein Stein ist uns vom Herzen gefallen. Mit den Koffern ging es natürlich sofort aufs Zimmer, um zu schauen, warum sie nicht mitgeführt worden sind. Die Koffer wurden vom Sicherheitsdienst durchwühlt, anscheinend sind in den USA ein Schraubenzieher und ein Ladegerät ziemlich gefährlich. Es ging nicht direkt zur Halle zurück, denn der Hunger war zu groß. Im „Hamburguesas Memorables“ aßen wir wirklich köstliche Burger. Danach wieder zurück ins Hotel, die Sachen gepackt, und nochmal zur Messe. Zum Schluss wurden dann nochmal die Fahrbefehle für die Roboter angepasst. 21 Uhr waren wir dann auch endlich wieder zurück im Hotel, welches zum Glück nur fünf Minuten von der Messe entfernt liegt. Um 22 Uhr lagen dann letztendlich alle im Bett, da die Nacht davor sehr kurz war.


Mittwoch, 20.6.2012

Heute ging es wieder früh raus, um 8 Uhr waren wir bereits aus dem Hotel raus und auf dem Weg zur Messe. Frühstück holten wir uns diesmal vom Supermarkt, da dies deutlich besser und billiger war als das im Hotel. Die Roboter wurden morgens wieder angepasst für das erste Match um 9:45 Uhr. Es ging gegen Shenzhen Experimental School aus China, ein Team, welches die Rambotaktik benutzt. Das sieht im Großen und Ganzen folgendermaßen aus: Die Gegner fahren einfach nur auf den Ball drauf und achten quasi gar nicht, wo sie hin spielen. Stoßen sie dabei auf ein Hindernis, so drehen sie den Ball weg und brettern ihm weiter hinterher. Das funktioniert in unserer Liga, weil wir mit „Bande“ spielen. Irgendwann stoßen die Chinesen so schlussendlich ins Tor. Um zu verhindern, dass dies das eigene Tor ist, benutzen sie einen Torwart. Zu dieser Rambotaktik kamen noch extrem schnelle Roboter, welche aus dem Stand fast sofort Höchstgeschwindigkeit erreichten. Das Match war nicht besonders spannend, da die Gegner einfach nur raufgebrettert sind und so viele Tore geschossen haben, weil wir einen Motordefekt hatten und eine Lichtschranke kaputt war. Vor dem Match beim Testen waren diese Fehler noch nicht da, anscheinend ist durch die Wucht alles kaputt gegangen. Das Match ging unter ziemlich vielen Fehlentscheidungen eines sehr sturen Schiedsrichters 5:16 aus. Ein schlechter Start ins Turnier, aber für die übernächste Runde durften wir uns unsere Gegner aussuchen. Wir nahmen Field of Dreams, ein Team aus Kanada. Für die zweite Runde durfte das gegnerische Superteam entscheiden, gegen wen wir antreten sollen. Die Entscheidung von ihnen war S.P.Q.R. Levis aus Italien.
Das Match gegen die Italiener war sehr spannend, die Roboter waren nahezu auf Augenhöhe. Das Spiel ging letztlich mit 13:10 aus. Das war der erste Sieg am heutigen Tage. Auch dieses Match war wieder von seltsamen Schiedsrichterentscheidungen begleitet worden.
Das letzte Match des Tages ging gegen Field of Dreams. Es war ziemlich einseitig. Wir gewannen mit 23:5, wobei wir 5 Eigentore schossen, welche daraus resultierten, dass der Schiedsrichter den Ball hinter unseren Roboter legte und dieser diesem nicht mehr ausweichen konnte, weil er in der Rückwärtsbewegung war.
Das kurioseste Spiel an diesem Tag war jedoch das Match zwischen Real Madrid(Taiwan) und Shenzhen(China). Die Chinesen gingen relativ früh in Führung und schossen relativ schnell noch zwei weitere Tore. Doch danach erzielte das Team aus Taiwan drei Tore hintereinander. Das chinesische Team reklamierte nun auf einmal, dass an dem anderen Roboter Fehler sind. Es fehlte ein Griff. Dieser wurde auch später rangeschraubt, nachdem der chinesische Teamkapitän die Nerven verlor und die Schiedsrichter anschrie. Zudem zweifelten die Chinesen jeden regulären Treffer der Taiwaner an. Es wurde während des Matches mehr diskutiert als Fußball gespielt. Als Fußball konnte man dieses Match jedoch auch nicht bezeichnen, da die Roboter von einer Ecke in die andere heizten. Allgemein war das Verhalten der Chinesen sehr daneben, nichts wurde akzeptiert, immer wollte man den Gegner zur Disqualifikation durch die Schiedsrichter bringen. Bewegte sich ein Roboter mal für eine Sekunde nicht, so wurde direkt „damaged“ (defekt) geschrien.
Der erste Tag war somit relativ erfolgreich, auch wenn die Schiedsrichter nicht wirklich die Regeln kannten. Es geht hier wirklich sehr chaotisch zu, manchmal fehlt einfach der Strom und die Organisatoren sind nur am rumwuseln. Dafür scheinen die Mitarbeiter sehr nett zu sein. In zehnminütigen Abständen kamen freiwillige Helfer vorbei und fragten uns, ob alles in Ordnung sei und ob wir etwas bräuchten.
Am Abend ging es nach diesem ersten Wettkampftag zum Essen. In einem mexikanischen Restaurant bestellten wir einfach blind, da wir nichts wirklich kannten. Man sollte jedoch aufpassen wenn man irgendetwas bestellt. In einem Burito waren sehr scharfe Jalapenos drin, sonst aber war das Essen sehr lecker.


Donnerstag, 21.6.2012

Wie am Tag davor auch holten wir unser Frühstück im Supermarkt. Diesmal aber mit viel Süßkram. Es war alles sehr süß und zimtig. Die Roboter waren fertig, da am vorigen Abend noch getestet wurde. Einzig und allein funktionierte unsere Kommunikation per Bluetooth nicht mehr, da ein Modul kaputt gegangen ist. Somit können wir im ganzen Turnier nicht mehr untereinander kommunizieren, damit treten wir mit derselben Taktik an wie in Magdeburg.
Das erste Match gegen Moon (Japan) war in den ersten Minuten relativ spannend, doch dann stellte sich ziemlich schnell heraus, dass es ein eindeutiges Match wird. Die Roboter fuhren in die Zweikämpfe und gewannen diese meistens, sodass sie den Ball in die Mitte zogen oder auf die andere Seite knallten, wodurch schnell viele Tore fielen. Am Schluss stand es 39:2, ein eindeutiger Sieg, wobei wir alle Tore schossen. Teilweise behinderten sich die Roboter gegenseitig, so kam es zu den beiden Eigentoren.
Das zweite Spiel des Tages ging ebenfalls gegen das Team Moon. Diesmal spielten wir nur mit einem Roboter, weil die O-Ringe einen ziemlich starken Verschleiß hier haben, da der Boden sehr rau ist. Das Spiel ging 22:4 aus. Danach ging es zum Mittagessen. Zum Mittag gab es Pizza, welche sehr lecker war. Wieder einmal war alles mit Jalapenos belegt.
Am späten Nachmittag ging es wieder gegen Field of Dreams (Kanada), auch dieses Mal entschieden wir uns, nur mit einem Roboter anzutreten, um unsere Räder zu schonen.
Um 18 Uhr fand dann das Social Event in der Universität La Salle statt. Alle Teilnehmer wurden mit dem Bus hingefahren. Der Verkehr in Mexiko- Stadt war sehr stark. Für die Strecke von ungefähr fünf Kilometern brauchten wir eine knappe halbe Stunde. Vorort gab es dann etwas zu Trinken und zu Essen, ein etwas größeres Sandwich. Die ganze Zeit gab es auf der Bühne ein Entertainment Programm, welches aus Gesang und Tanz bestand. Hauptsächlich wurde typisch mexikanische Musik gespielt.
Um 20 Uhr fuhren wir zurück zur Messe, um uns die Major Teams anzuschauen. Wir redeten mit einigen Teams, wie sie mit den Gegebenheiten zurechtkommen und wie sie versuchten, Probleme zu lösen. Um 21 Uhr waren wir wieder im Hotel, um unsere Roboter für den nächsten Tag vorzubereiten.


Freitag, 22.6.2012 - Ende der Vorrunde und Finale

Wie auch am vorigen Tag schon, traten wir gegen Moon aus Japan an. Wir spielten wieder nur mit einem Roboter, was für einen deutlichen 29:1 Sieg reichte. Auch am Nachmittag ging es wieder gegen Moon, auch hier gewannen wir wieder deutlich mit 33:2. Man merkt hier deutlich die Schwäche des Superteamsystems, wir spielten in acht Spielen bereits vier Mal gegen dasselbe Team. Nach dem Spiel gab es dann leckere Pizza. Am späten Nachmittag ging es dann gegen Real Madrid(Taiwan). Wir verloren mit 31:1, da wir wieder nur mit einem Roboter spielten, welcher ziemlich demoliert wurde und zudem mit den alten Metallrädern fuhr, was Mängel in der Präzision nach sich zog. Ausschlaggebend für die Niederlage war jedoch die Geschwindigkeit unserer Roboter bzw. die der Gegnerischen. Unsere Motoren laufen mit ca. 700 Umdrehungen pro Minute, die der Taiwaner hingegen mit über 1500 Umdrehungen pro Minute. Die Roboter waren unfassbar schnell. Leider war dies die zweite Niederlage.
Am Abend sollten dann schließlich die Finalspiele bekanntgegeben werden. Zu unserer Überraschung waren wir im kleinen individuellen Finale. Wir spielten somit um den 3. Platz bei der Weltmeisterschaft und sind damit das einzige deutsche Team welches es in die individuellen Finale geschafft hat.
Das Spiel um Platz 3 ging gegen Fast and Smart(Iran), die wir schon aus dem letzten Jahr kannten. Sie haben sehr starke Roboter, die schnell sind und den Ball sehr gut verfolgen. Die Iraner kamen gleich mit einer ganzen Fantruppe an den Finaltisch. Das Match wurde von sehr lauten Fangesängen der Iraner begleitet. Einer unserer Roboter wurde beim Match gegen Real Madrid so stark demoliert, sodass der Kompass nicht mehr richtig funktionierte, somit spielten wir mit nur einem komplett funktionierenden Roboter. Das Match war insgesamt sehr spannend. Leider gingen die Iraner relativ früh in Führung und bauten diese auch schnell aus. Zur Halbzeit stand es bereits 1:7. In der zweiten Halbzeit fuhren unsere Roboter deutlich besser, da die Kompasse besser funktionierten. Die zweite Halbzeit ging 4:6 aus, am Ende stand es somit 5:13. Somit erreichten wir nur den vierten Platz, über den wir uns aber dennoch sehr freuen.


Samstag, 23.6.2012 - Superteam-Finale und Siegerehrung

Am Morgen ging es früh in die Halle, wir versuchten den Fehler vom gestrigen Abend zu finden. Wir wechselten die Platine, um zu schauen, ob die Platine kaputt gegangen war. An der Platine lag es nicht, so tauschten wir die beiden Kompasse unter den Robotern aus, der Roboter funktionierte weiterhin nicht ordnungsgemäß. Als letztes wechselten wir den Arduino, an dem es schließlich auch lag, was genau am Arduino kaputt war, wussten wir nicht genau. Jedoch ging es dann mit zwei funktionierenden Robotern in das Superteam-Halbfinale, welches gegen … Trommelwirbel … Moon (wen sonst?) aus Japan ging. Wir schonten wieder einen unserer Roboter, falls wir im Finale noch zwei komplette Roboter benötigten. Das Spiel endete mit dem knacken der 40er Marke, also 40:2. Unsere Superteampartner aus Taiwan gewannen ihr Match auch sehr souverän, die Schweizer verloren leider in einem sehr spannenden Spiel mit 11:13 gegen S.P.Q.R. Levis aus Italien. Somit standen wir als Superteam im großen Finale. Wir waren somit sicher Vizeweltmeister.
Das andere Superteam, gegen das wir im Finale spielten, bestand aus Cenatex(Portugal), Fast and Smart(Iran) und Shenzhen(China). Es waren die besten drei individuellen Teams in einem Superteam, ein fast unmögliches Unterfangen, gegen diese zu gewinnen. Wir spielten gegen Cenatex, den letztjährigen Weltmeister. Es wurde ein wirklich spannendes Match, die Roboter lieferten sich packende Zweikämpfe vor den Toren und im Mittelfeld. Leider war die Präzision der gegnerischen Roboter etwas höher. Anfangs konnte Cenatex mit 2:0 in Führung gehen. Wir verkürzten auf 2:1. Danach erhöhte Centaex auf 5:1. Wir konterten und kamen auf 5:3 heran. Danach verlief das Match nicht mehr so gut. Letztendlich verloren wir 12:3. Es war wie auch schon gegen Iraner ein sehr toll anzusehendes Match, die Roboter rasten nicht immer nur von Wand zu Wand, sonderten lieferten sich erbitterte Zweikämpfe. Die Taiwaner gewannen mit 7:4 gegen Shenzhen und die Schweizer Helveticrobotic verloren leider genau wie wir. Unsere Superteampartner waren uns die ganze Zeit sehr sympatisch, wir scherzten, lachten und hatten eine Menge Spaß, auch wenn es nicht perfekt lief.
Nach unserem Finale ging es zum Finale der Middle Size League. Die TU Eindhoven spielte gegen MRL. Die TU/E hat uns schon in den Vorrunden mit ihrer Passgenauigkeit und den genialen Spielzügen begeistert. Das Finale war hart umkämpft. Die TU/E schoss nach 3 Minuten das erste Tor. Nur zwei Minuten später schossen MRL den Ausgleich. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit schossen die Roboter der TU/E das 2:1. In der Halbzeitpause ließen die TU/E ihren RoboCup@Home Roboter singen und tanzen, das Publikum war begeistert. Die zweite Halbzeit war sehr spannend, jedoch konnte sich die Holländer mit 3:1 absetzen. Kurz vor Ende, wie auch in der ersten Halbzeit, fiel das 4:1. Die Holländer waren somit Weltmeister mit ihren hervorragenden Robotern.
Nach Ende des Spiels begann unsere Siegerehrung. Diese war wieder einmal sehr chaotisch organisiert. Die Teams liefen auf die Bühne, holten den Pokal, und wurden ohne wirklich gefeiert zu werden gleich wieder runtergeschickt. Bevor wir uns von allen Teams verabschiedeten machten wir noch Fotos und ein Showmatch mit Heleveticrobotic, wobei wir eine Kamera auf den Roboter bekamen, somit konnten wir mal aus der Sicht unseres Roboters sehen.
Zum Feier ging es abends ins TexasRibs Rippchen und Steak essen. Es war wirklich köstlich. Damit endete die Weltmeisterschaft für uns. Wir konnten uns viel Wissen und neue Erfahrungen aneignen und freuen uns schon auf die nächste RoboCup Saison.